Pferdeausbildung
Vom Fohlen zum Jungpferd
Früh übt sich.
Das gilt nicht nur für kleine Menschen, sondern für jedes Lebewesen.
Daher fangen wir bei unseren Fohlen auch schon in den ersten Minuten ihres Lebens damit an.
Gleich nach der Geburt geht es mit dem Imprint Training los. So ermöglichen wir uns und unseren neuen Mitbewohnern ein stressfreies Miteinander für alles was noch folgen soll.
Imprint Training
Imprint Training ist eine Methode ein neugeborenes Fohlen in der Prägephase mit dem Menschen vertraut zu machen. Unmittelbar nach der Geburt berühren wir das Fohlen an allen Körperteilen.
So wird der Grundstein für die weitere vertrauensvolle Arbeit gelegt.
In den ersten Tagen wird es ans Halfter gewöhnt. Es lernt Hufe geben, sodass schon der erste Besuch des Hufschmieds kein Problem mehr darstellt.
Ist es erst einmal an sämtliche alltäglichen Dinge gewöhnt, kann es auch schon mit der Ausbildung losgehen.
Ein Fohlen kann sich zu Anfangs nur ganz kurze Zeit konzentrieren, daher muss man aufpassen, dass man es nicht überfordert. Für den Anfang reichen schon ein paar Schritte am Halfter.
Wir fangen früh genug damit an, also lassen wir uns jede Menge Zeit.
Wollen wir das Kleine doch nicht sauer machen.
Die Arbeit mit dem Fohlen kann für beide Parteien viel Spaß bereiten, also warum gleich mit Stress anfangen? Wir nutzen die Zeit sinnvoll das Fohlen an alles Mögliche und Unmögliche im Spielerischen heranzuführen. Hat man sich vorher mit der Psyche der Pferde befasst, erscheint es einem völlig logisch wie man sich verhalten muss.
Unsere Fohlen wachsen im gemischten Herdenverband auf, so lernen sie schon auf der Koppel bestimmte Verhaltensregeln.
Das macht es uns natürlich um einiges leichter. Wir nehmen die Position des Ranghöheren ein. Klar! Dabei ist es wichtig konsequent und gerecht zu sein.
Zum Beispiel sind wir für die Sicherheit zuständig. Dem Fohlen bieten wir Schutz und Ruhe, wenn es bei uns ist. Benimmt es sich uns, dem Ranghöheren, gegenüber respektlos, so wird es zurecht gewiesen. Nicht anders leben Pferde miteinander auch. Es ist das ganz natürliche Verhalten der Pferde, welches wir als Grundlage bei der Arbeit mit ihnen nutzen.
Also, wie schon gesagt, fangen wir mit dem Laufen am Strick an. Das Fohlen soll uns am losen Strick überallhin folgen. Dabei achten wir darauf, dass es nicht in unseren Individualkreis eindringt.
Auch wenn es jetzt noch niedlich ist, wenn es sich ankuscheln möchte, uns anstößt etc. , können daraus größere Probleme der Dominanz entstehen, die man dann mit viel Mühe wieder korrigieren muss. Besser man lässt es gar nicht erst zu.
Übrigens fühlen sich Pferde, nicht nur die Kleinen auch die Älteren, viel wohler, wenn ihre Position klar für sie erkennbar ist.
Es lernt am Boden im Prinzip schon sämtliche Kommandos, die sich der Reiter dann von oben zu nutze macht. Wir bauen beim einfachen Spazieren gehen Vor- und Rückhandwendungen ein. Das Stimmenkommando WHOA lernt es beim Anhalten dabei auch von Anfang an.
Wir gehen mit unseren Fohlen regelmäßig spazieren oder aber auch für kurze Zeit auf den Platz. So hat es die nötige Abwechslung und sammelt viele verschiedene Eindrücke.
Wir versuchen unsere Fohlen möglichst auf viele Situationen vorzubereiten. So lernt es schon ganz früh, dass bunte Plastikplanen keine Gefahr darstellen.
Vor lauten Klappersäcken, Regenschirmen, Fahrrädern, bellenden und spielenden Hunden, hupenden Autos usw. braucht man auch keine Angst zu haben.
Einen Trailparcour z.B. bewältigen unsere Kleinen schon früh in ihrem Leben meist ganz souverän und cool. Da bringt auch eine Wippe oder ein Flattertor einen nicht aus der Ruhe.
Es würde hier den Rahmen sprengen alles haarklein zu erläutern. Wir laden euch herzlich zu uns ein, dann könnt ihr euch ein Bild davon machen, was wir hier doch sehr theoretisch, euch von unserer Arbeit vermitteln wollen.
Es sei noch dazu angemerkt, dass die Arbeit mit Fohlen eine der Schönsten ist, und alle über die lange Wartezeit bis es endlich soweit ist, dass man sich draufsetzen kann gut hinweg tröstet.