Überlegungen für Ein- und Umsteiger

Westernreiten für Jedermann?

Jeder steht und stand vielleicht einmal vor der Entscheidung, was man mit einem unausgebildeten Pferd oder seinem jahrelangen Freizeitpartner macht, wenn man selber Interesse am Westernreiten gefunden hat.

Ganz sicher gilt hier, ein Einstieg in das Westernreiten wird ohne fachkundige Hilfe nicht möglich sein.

Diese Aussage ist unabhängig von dem zu sehen, was ein Pferd vorher bereits gelernt oder gemacht hat, denn hier ist nicht die Ausbildung vom Pferd oder das jeweilige Training vom Reiter gemeint. Wichtig ist hier, das beide als eine Einheit zu sehen sind, also “Pferd und Reiter” sollten trainiert und ausgebildet werden.

Die Frage für einen Neuling wird sich somit stellen, wie und nach welchen Kriterien er seinen zukünftigen Trainer oder Trainingsbetrieb auswählen sollte?

Kriterium Trainingsbetrieb

Das wichtigste sollte hier natürlich die Qualifikation vom Trainingsbetrieb und seiner Trainer sein.

Doch auch gleich bei diesem ersten Punkt kommen Einsteiger bei ihrer Wahl gleich an ihre Grenzen, denn es gibt keine einheitlichen Kriterien für das Westernreiten.

Die Westernreitweise ist von Amerika nach Europa gekommen, aber mit ihr die Einstellung der Amerikaner zu Nachweisen – denn hier gilt: nur was erfolgreich ist, ist auch gut.

Aber was nutzt dieser Grundsatz des Erfolgs einem  Einsteiger wirklich?

Erfolg eines Trainers kann sich aber auf verschiedene Art und Weise darstellen, denn es liegen ja hier zwei Bereiche vor.

Es sollten sich Erfolge in der Pferdeausbildung oder in der Reiterausbildung einstellen, um zu einer gewünschten Einheit zu werden.

Später kommen dann vielleicht noch Erfolge im Turniersport dazu, wobei diese aber mit Vorsicht zu sehen sind, denn die Turniererfolge messen sich immer an der stärke der gestarteten Konkurrenz.

Also sollten hier viel mehr die Trainingserfolge der Amateure gesehen werden oder die Fortschritte, welche Reiter und Pferde mit der Zeit erzielen.

Hat der Neuling nun seine Auswahl an geeigneten Trainern getroffen, bleibt ihm nur noch sie selber zu testen. Er darf sich nicht darauf verlassen, dass Reiter XY bei diesem Trainer nichts gelernt hat, denn vielleicht passten genau diese beiden in ihrer Trainingsauffassung überhaupt nicht zusammen, und dieser Trainer wäre genau der richtige für ihn.

Kriterium Pferdeausbildung

Gerade die ersten Wochen im “Arbeitsleben” sind oft sehr entscheidend für das gesamte Leben eines Reitpferdes.

Das noch nicht geformte junge Pferd, wird in dieser Phase seiner Ausbildung neben dem rein körperlichen Training, auch recht schnell die Vorzüge einer guten Arbeitseinstellung lernen können. Aber dazu muss es wie beim heranwachsenden Menschen auch, klar gesagt bekommen was es richtig – oder was es falsch macht.

 

Hier steht die Geduld des Ausbilders und seiner Toleranz gegenüber den gemachten Fehlern des meist übereifrigen Pferdes im Vordergrund.

Sie sollten die Grundvoraussetzungen für einen guten Trainingsbetrieb darstellen, und sollte die Basis jeder Pferdeausbildung sein.

Kriterium Reiterausbildung

 

Wie in jeder anderen Reitausbildung auch, gilt auch für den Westernreiter der Spruch – Reiten lernt man nur durch reiten. Hier sollte zu Anfang auf keinen Fall auf Einzelunterricht verzichtet werden, denn nur so gewährleistet man grade einem Einsteiger das Maximum an Förderung und Korrektur.

Sobald der Reiter jedoch in der Lage ist, sein Pferd in allen Grundgangarten, sowie im Tempo und Richtung zu kontrollieren, kann hier die Schulung in kleineren Gruppen folgen.

 

Für den Einsteiger ist hier die beste Gelegenheit, sein bisher gelerntes Wissen in Übungen auszuprobieren oder durch die Beobachtung anderer zu lernen.

Die Gemeinschaft der Gruppe bietet dem Neuling jedoch auch die Gelegenheit, seine bisherigen Erfahrungen auszutauschen. Dies kann ihm sogar ein gewisses Maß an Sicherheit geben, wenn er hört, andere schlagen sich mit den gleichen Problemen herum.

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